Die Methode der Metamorphose entwickelte sich aus der Reflexzonentherapie der Füsse heraus. Ihre theoretischen Wurzeln reichen zurück zur traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Grundlagen aus der traditionellen chinesischen Medizin
Die TCM betrachtet drei Körperteile als wichtig für die Verbindung zwischen Mensch und Umwelt: den Kopf, die Hände und die Füsse. Diese drei Bereiche stehen im Zentrum der Metamorphischen Methode.
Die drei Verbindungskanäle
Nach der TCM-Lehre hat jeder dieser Körperteile eine spezifische Funktion:
-
Der Kopf verbindet durch die Sinne und das Gehirn mit dem Himmel.
-
Die Hände verbinden durch Berührung und kreativen Ausdruck mit anderen Menschen.
-
Die Füsse verbinden durch die Bewegungsfähigkeit mit der Erde.
Das Konzept der Lebensenergie
Diese Vorstellung basiert auf der TCM-Lehre von Himmel und Erde als Gegenpole. Das Gleichgewicht zwischen diesen Polen wird durch das Prinzip Yin und Yang symbolisiert. Damit verbunden ist das Qi - die universelle Lebensenergie, die als Lebenskraft alle Lebewesen durchdringt und für deren Funktion und Gesundheit sorgt.
Ist das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang gestört, stockt das Qi. Es entstehen Blockaden, die zu Krankheiten führen können. Der freie Fluss des Qi fördert somit Gesundheit und Wohlbefinden. Um Heilung zu ermöglichen, können diese Energieblockaden aufgelöst werden.
Das Reflexzonen-Prinzip
Das Qi fliesst über Energieleitbahnen, die Meridiane, zu Organen, Muskeln, Sehnen und Gelenken. Diese können durch die Behandlung von Reflexpunkten, die entlang der Energiebahnen liegen,beeinflusst werden. Die TCM geht davon aus, dass jedes Organ an verschiedenen Körperstellen Reflexpunkte hat, die mit ihm in Verbindung stehen. Empfindliche Reflexpunkte befinden sich an Füssen, Händen und Kopf.
Entwicklung der westlichen Reflexzonentherapie
Auf diesem östlichen Wissen aufbauend entwickelte der amerikanische Arzt Dr. William Fitzgerald (1872-1942) die Zonentherapie. Die amerikanische Physiotherapeutin Eunice D. Ingham (1889-1974) baute Fitzgeralds Ansatz zur systematischen Reflexzonenbehandlung aus.
Robert St. Johns Entdeckungen
Der englische Reflexzonentherapeut Robert St. John (1914-1996) arbeitete intensiv mit Fussreflexpunkten. Dabei machte er folgende Beobachtung:
Die zentrale Bedeutung der Wirbelsäule
Robert St. John bemerkte, dass viele körperliche Beschwerden, die in den Reflexzonen der Organe auftraten, sich gleichfalls als Blockierungen im Reflexbereich der Wirbelsäule zeigten. Behandelte er nur den Wirbelsäulen-Reflexbereich, war die Wirkung ebenso stark wie die Behandlung der entsprechenden Organzonen.
Von der körperlichen zur psychischen Ebene
Da die Wirbelsäule das zentrale Nervensystem enthält und die TCM lehrt, dass Körper und Geist eine Einheit bilden, untersuchte Robert St. John den Zusammenhang zwischen der Wirbelsäulen-Reflexzone und dem psychischen Befinden seiner Klienten.
Die pränatale Verbindung
Durch die Behandlungen seiner Klienten stellte Robert St. John fest, dass ihre Reaktionen auf Spannungen in der Wirbelsäulen-Reflexzone überdurchschnittlich oft mit dem Verhältnis zu ihren Eltern zusammenhingen. Diese Erfahrungen führten ihn zu der Erkenntnis der Entsprechung von pränataler Phase und Wirbelsäulen-Reflexzone.
Diese Verbindung schien Antworten auf viele Leiden seiner Klienten zu geben, die sich durch die Behandlung der Wirbelsäulen-Reflexpunkte an Füssen, Händen und Kopf auflösten.
Von der Pränatal-Therapie zur Metamorphischen Methode
Die Namensgebung
Robert St. John machte diese Entdeckungen in den 1960er Jahren. Da der Fokus seiner Methode auf der vorgeburtlichen Reifezeit in der Gebärmutter lag, nannte er sie zunächst Pränatal-Therapie.
Als seine Klienten ihm von den Veränderungen berichteten, die die Methode in ihnen bewirkte, benannte er sie in Metamorphose um - nach dem Begriff für Verwandlung.
Die Weiterentwicklung durch Gaston Saint-Pierre
Der Kanadier Gaston Saint-Pierre (1940-2011) arbeitete in den 1970er Jahren mit Robert St. John zusammen und entwickelte die Methode dahingehend weiter, als dass er die innere Haltung des Belassens einbrachte - die Grundhaltung, dass der Behandler nicht aktiv eingreift, sondern als Katalysator für die Selbstheilungskräfte wirkt - und bezeichnete die Methode fortan als Metamorphische Methode.